women support women.
〰️
Herzensthema
〰️
women support women. 〰️ Herzensthema 〰️
WARUM IST MIR DAS THEMA SO WICHTIG? // Ich merke immer wieder wie einfach diese power-volle Botschaft verwendet wird und im nächsten Moment Frauen untereinander wieder bewertet oder gar abgewertet werden - vielleicht unabsichtlich - oder vielleicht, weil eigene Denkwelten nicht reflektiert sind.
Um den Frauentag fällt es besonders auf. Alle ballen ihre Fäuste und tragen es in die Welt. Aber haben wir wirklich nachgedacht, was es für uns ganz persönlich bedeutet und was es eigentlich für eine Macht hat, meinen wir es wirklich ernst und setzen es im Alltag ein?
Ich habe seitdem mit einigen Frauen im Kreise des SOUL ROOMs gesprochen. Frauen, die mich beeindrucken und von denen ich selbst liebevoll supportet wurde.
Hast Du selbst schon mal nachgedacht, was die Botschaft für dich bedeutet und wie du im Alltag damit umgehst? Erzähle es mir (scrolle nach unten)…
NADINE
Nadine, Mai 2024
-
Nadine, Gründerin SOUL ROOM
WSW bedeutet für mich Wärme, Aufatmen und gestärkt zu werden... eine Lebensbegleiterin gefunden zu haben, Vertrauen und Zugehörigkeit. WSW bedeutet Unterstützung ohne Aufwiegen.
Es beutetet für mich aber auch, andere Frauen zu verteidigen und sie sein zu lassen, wie sie sind. Wir sollten aufhören uns zu bewerten und mehr unterstützen auf unseren individuellen Wegen.
-
Im beruflichen Kontext war es für mich schon immer Thema und ich habe es geliebt mit Power Frauen zusammen zu arbeiten.
Ich habe WSW für mich selbst in beruflichen Bereichen erlebt, in denen Männer in der Überzahl und lauter waren. Tatsächlich ist die Künstler- und Kulturszene sehr reflektiert und die Frauen haben verstanden, dass ein Zusammenschluss so viel mehr Aufmerksamkeit erfährt und vieles einfacher macht.
Mit dem SOUL ROOM biete ich Frauen die Möglichkeit mit ihren Kursen und Workshops zu wachsen, sich auszuprobieren, sich zu vernetzen und einfach zu sein. Ich freue mich über Jede, die Teil des Konzeptes sein will und über Alle, die Kurse im SOUL ROOM besuchen und das Potential für sich erkennen.
Ich liebe es Komplimente zu geben und unterstützend zu sein ohne irgendwas zu erwarten.
Aber ja, auch negative Gedanken, Bewertungen kommen in mir auf - ich nehme sie wahr, versuche zu verstehen was gerade passiert und frage mich kurz wo das her kam (denn die Gedanken sind in allen von uns tief verankert).
Ich denke, schon allein die Aufmerksamkeit auf die eigene Denkweise verändert viel. Sein zu lassen anstatt bewerten, Hand reichen anstatt von oben auflegen, Perspektiven bieten anstatt den Nutzen nur für sich sehen.
-
Ich finde, das ist eine der spannenden Fragen, denn sind wir mal ehrlich - Konkurrenzdenken, Neid, Egoismus in eigenen Vorhaben und Vorurteile sind in allen von uns verankert. Es geht aber darum, wie wir damit umgehen und diese negativ belasteten Denkweisen mit der Zeit zu schwächen oder sogar auflösen zu können.
Ich verliere schnell das Interesse an Frauen, die noch in negativen Denkmustern stecken oder sich selbst so in den Fokus stellen. Dennoch gehe ich immer davon aus, dass die Person ihr Bestmögliches für den Moment gibt und so kann ich es für mich ruhen lassen, ohne mich aufzuregen. Denn so wie Anna (meine Mitte) bereits sagte, das Prinzip WSW funktioniert nur beidseitig.
Bemerke ich Abwertungen im eigenen Kreis, spreche ich es an und versuche andere Perspektiven anzubieten. Und zumindest ein "Aha, ja stimmt" bekomme ich öfter zu hören.
ANNA
-
Anna, Meine Mitte, Freiburg
„women support women“ ist für mich eher ein Gefühl und im Grunde denke ich, es ist das Gefühl einer tiefen Unterstützung, die ich so nur bei Frauen spüre.
Ich denke WSW ist immer dann besonders wichtig, wenn wir in Männer dominierte Bereiche schauen. Also, dass man genau in solchen Bereichen aufeinander aufpasst, gegenseitig für sich einsteht, den Mund auf macht. Zeigt, dass ein Mann mit einer Frau nicht einfach machen kann, was er will. Sie mansplainen oder gaslighten kann, was leider viel zu oft passiert. Sich für einander stark machen und sich unterstützen um unseren Platz in einer Gesellschaft zu bekommen, in der wir viel zu oft wenig, einen sehr ingeschränkten oder einen Platz in der 3. Reihe haben.
Es bedeutet für mich, dass Frauen sich untereinander nicht als Konkurrenz sehen, sich dadurch gegenseitig klein halten, schlecht reden, abwerten und damit wieder dem Patriachat in die Hände spielen. Denn von Frauen, die sich gegenseitig klein halten, profitieren ja am Ende - Tadaaa: Männer.
Frauen, die sich gegenseitig dafür feiern, was die Andere schafft, sich gegenseitig ergänzen, aufbauen, eben unterstützen, können davon NUR profitieren.
Dieser Zusammenhalt ist unglaublich kraftvoll!
Ich freue mich sehr, wenn meine Freundin etwas großartiges meistert, kann oder erschafft. Und gleichzeitig motiviert es mich, auch etwas zu schaffen, was ich schon immer wollte. „Selbstbewusstsein ist ansteckend“, hab ich mal irgendwo gelesen.
Let´s shine together
(Und hey, klar, es gibt auch Menschen männlichen Geschlechts, alle dazwischen und außerhalb, die echt cool sind – aber das ist hier grade nicht das Thema.)
-
Ich umgebe mich sehr gerne mit Frauen, die mich auf irgendeine Weise begeistern. Ich kann gar nicht erklären warum, aber ich liebe das.
„Boa, bist Du toll. Und du bist meine Freundin – was für ein Glück!“ würde ich über jede meiner engen Freundinnen sagen. Eine Mutter und eine große Schwester zu haben, die mich immer supportet, bestärkt und an mich geglaubt haben, tut sicherlich einen großen Teil dazu. (und wieder: was für ein Glück!) Ich finde Frauen einfach richtig toll. Und mich hat es schon immer gestört, von Männern in bestimmte Rollen gedrängt zu werden. Und mich hat es schon immer sehr verletzt, wenn andere Frauen mich schlecht geredet haben, um bei Männern (Naja – damals eher Jungs) besser da zu stehen. Warum halten wir nicht zusammen? Wenn wir zusammen halten würden, würden Männer uns weniger in Rollen drängen. Wenn Du mich als Frau dabei sogar schlecht redest, drängst Du mich noch mehr in eine Rolle. Und sorgst gleichzeitig dafür, dass Du als Frau in der nächsten Situation auch wieder in eine Rolle gedrängt wirst, in der Du nicht sein willst. Und so ändert sich nie was daran, dass Männer anscheinend machen können was sie wollen, aber Frauen nur einen ganz kleinen Rahmen an Möglichkeiten haben. Das war mir irgendwie sehr schnell klar.
Umsetzung - damals oft sehr schwierig für mich. Viele Jahre später, versuche ich aber genau das: Frauen zu supporten, in dem was sie sind, was sie tun, was sie für sich wollen. Raum zu geben, zu zu hören, zu bestärken… Und mich hinter Frauen zu stellen, wenn ich merke, dass sie in Rollen gedrängt, abgewertet oder gegaslightet werden, weil sie eine Frau sind.
-
Erstmal muss man ja sagen, dass eine Frau nicht einfach ein toller Mensch ist, NUR weil sie eine Frau ist. Arschlöcher gibt’s nunmal überall. Wenn ich mich ausgenutzt, unfair behandelt oder abgewertet fühle, finde ich das bei einer Frau genauso verletzend, wie bei einem Mann. Und das hat dann nichts mit WSW zu tun.
Ich glaube, manche Frauen glauben nicht, was für eine Kraft WSW eigentlich hat.
Oft denken wir immer noch in anerzogenen, gesellschaftlich einbetonierten, patriarchalen Strukturen. Und dabei erwische ich mich regelmäßig auch selbst. Ich denke, wichtig ist nur, dass man es bei sich selbst bemerkt, hinterfragt und sich anschaut, was genau ist der Punkt und stimmt das wirklich? Ich mache und lebe WSW, wenn ich es kann. Aber es funktioniert nur beidseitig. Wenn eine Frau nicht versteht was für eine Kraft es hat, sich zu verbünden, oder nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist, wird es schwer. Wenn sie sich immer auf Männer bezieht oder sich gegen Frauen wendet, um als die tollste Frau da zu stehen, oder uns ständig als Konkurrentinnen sieht, dann funktioniert es halt nicht. Aber auch, sich manchmal von Menschen zu distanzieren kann ja WSW sein. Klar für sich einzustehen. So nicht mit mir! Und auch nicht mit Anderen!
Je öfter Frauen für sich einstehen, klar machen, was ihr Platz ist, umso leichter wird es irgendwann für alle Frauen ihren Platz zu haben. Davon bin ich überzeugt. Und mit anderen Frauen im Rücken, die sie dabei unterstützen, wird das für jede Frau leichter. Auch davon bin ich überzeugt.
FRANCESKA
-
Franceska, I am Yogaliebe, Leipzig
WSW bedeutet für mich, dass wir uns nicht gegenseitig werten, strafen, belächeln, Fingerpointing betreiben oder böse Absichten unterstellen. Uns nicht sofort als Konkurrentinnen verurteilen. Sondern, dass wir uns verbinden. Das klingt schnell nach einer Floskel. Aber für mich bedeutet Verbindung, dass wir uns die Zeit nehmen, uns kennen zu lernen, wer unser gegenüber ist. Unsere Gemeinsamkeiten entdecken und uns gegenseitig stärken.
-
Ich versuche offen durch die Welt zu gehen. Jeden Menschen unvoreingenommen kennen zu lernen. Ich muss mich dafür auch immer wieder reflektieren und hinterfragen. Auch ich muss immer wieder lernen, meine Schubladen aufzumachen und durfte dadurch schon so viele liebe Menschen kennen lernen, die ich sonst niemals kennen gelernt hätte.
-
Wenn ich das Gefühl habe, WSW funktioniert im Alltag nicht, versuche ich mich in die Perspektive von meinem Gegenüber hineinzuversetzen und zu verstehen, was da für Ängste sind. Ich glaube niemand, verschließt sich aus bösem Willen, sondern oft steckt z.B. Angst dahinter. Verständnis füreinander kann Barrieren abbauen.
Und ein kleiner Schwank noch aus der Evolution, der Homo sapiens hat sich nur durchgesetzt, weil er so viel Freunde im Laufe seines Lebens hat und sie voneinander profitieren und lernen. Im Alleingang wäre er lange nicht so weit gekommen.
ANNA
-
Anna, Wochenbett.Kultur, Leipzig
Für mich geht es darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen, in den ehrlichen Austausch zu gehen und sich gegenseitig zu bestärken.
Vielleicht kann ich auch mal für andere Frau einstehen, wenn sie selbst nicht die Kraft haben. Sie also auffangen und tragen, wenn ihre Lasten zu schwer sind, ihre Hürden zu groß.
-
Das können ganz kleine alltägliche Dinge sein: ein freundliches Zulächeln, ernstgemeinte Komplimente, aktives Zuhören, bestärkende Worte oder dabei helfen, den Kinderwagen die Treppen hochzutragen. Das alles sind Zeichen der Wertschätzung.
Was richtig viel bewirken kann, ist, die Frauen um mich herum miteinander zu vernetzen und in Kontakt zu bringen. Das geschieht auf privater Ebene oder im beruflichen Kontext und kann viele Frauen nachhaltig empowern. Es entstehen wertvolle Verbindungen!
-
Zunächst möchte ich rausfinden, woran es scheitert. Meiner Erfahrung nach liegt es oft daran, dass Frauen nicht ehrlich miteinander sein können und einander etwas "vormachen", einen Schein wahren wollen.
Dann braucht es ab und zu eine Art "Türöffner". Das können Erzählungen von eigenen Erlebnissen sein, bei denen ich selbst wertvolle Unterstützung erfahren habe. Manchmal hilft es auszusprechen, was mich an den anderen Frau beeindruckt. Oder es braucht eine weitere Person, die nochmal eine andere Energie reinbringen kann.
Wenn das jedoch zu viel Energie kostet oder nicht wirklich fruchtet, dann möchte ich auch nichts erzwingen. Aber ein Versuch ist es immer wert!
Sollte mich eine Frau dann im Gegenzug auch supporten, ist das richtig toll. Aber ich erwarte das nicht. Geben, ohne zu verlangen - ich denke auch das steckt hinter "Women support Women".
LISA
-
Lisa, Illustratorin, Leipzig
Grundsätzlich bedeutet es für mich, dass ich mit einem warmen Herzen und einem positiven Blick auf andere Frauen blicke und ein unterstützendes Miteinander leben möchte anstatt in einem Konkurrenzkampf.
Generell bedeutet WSW für mich nicht nur die Unterstüzung im beruflichen Kontext, sondern auch keine andere Frauen abzuwerten, auch nicht in Gedanken.
-
Vor allem seit ich selbständig bin, habe ich so viele wertschätzende und emotional bereichernde Erfahrungen mit anderen Frauen gesammelt, die mich in meiner Selbständigkeit immer wieder unterstützen. Egal, ob mit dem Teilen eines Beitrages bei Social Media oder indem sie mich und meine Arbeit weiterempfehlen. Ich selbst versuche diese Unterstüzung bei jeder Gelegenheit auch zu geben.
Konkret heißt das für mich, dass ich eine Kollegin empfehle, wenn ich selbst aus Zeitgründen einen Auftrag nicht übernehmen kann.
Für mich ist auch die Wissensweitergabe ein wichtiger Punkt. Der Weg in die Illustration war für mich nicht immer klar und stringent, weswegen ich mich immer freue Berufseinsteigerinnen von meine Learnings zu erzählen.
-
Es kommt natürlich darauf an, an welcher Stelle es nicht funktioniert. Erlebe ich bei einer anderen Frau, dass sie sich misogyn verhält oder spricht, kommt es sehr darauf an, wie nah mir diese Frau steht. Sind wir freundschaftlich oder familiär verbunden, spreche ich es an und gehe in den Dialog.
Kommen bei mir selbst einmal neidische Gedanken oder nehme ich eine andere Frau negativ war, versuche ich die Ursache zu ergründen und hinterfrage mich selbst. Leider sind wir alle in einer sehr frauenfeindlichem Gesellschaft aufgewachsen und haben einen gewissen Grad an Misogynie internalisiert. Das versuche ich auch bei mir selbst aufzudecken und vor allem aufzuarbeiten.
Fotos by: Eva-Marlene Etzel & Ella Wayfarer & Sophia Molek & Sophie Valentin
ERZÄHL MAL. WAS BEDEUTET ES FÜR DICH?
Folge uns auf INSTAGRAM.
@soulroomleipzig